Hier die Geschichte:
Wie entstand
der Name Faulebutter?
(Auszug aus "Heimatkundliche Beiträge aus der Gem. Finnentrop")
Vom Sterlberg hinunter zur Faulenbutter wechselte die Bergstraße
auf die andere Seite der heutigen Kreisstraße 29, nahm ihre Bahn
weiter durch das Wäldchen hinter dem Wegekreuz (noch deutliche Spuren)
und dann an der Hofseite des Gasthauses Rademacher her zu einem Tiefpunkt
des alten Weges beim Abzweig der Straße nach Weuspert. Dort beginnt
erneut ein Anstieg der Straße. Auch nach mehrmaligem Ausbau der
heutigen Kreisstraße verblieb noch eine Senke. Auffüllung und
Teerung haben die alten Schwierigkeiten allerdings beseitigt.
Dieser Tiefpunkt, durchwühlt von vielen Rädern in Verbindung
mit einem felsigen Untergrund, muss ständig gefüllt gewesen
sein mit Wasser und Lehm. Nur so ist ihr Name zu erklären: "fuhle
Botte". Botte ist gleich Bottich, ist also ein dauerhaft matschiger
Trog. Noch ehe er austrocknen konnte, flossen vom Sterl und der Höhe
nach Röhrenspring her neue Wassermengen in ihm zusammen. Die Übersetzer
der heimischen Sprache haben hier nach Gutdünken geschrieben. Sie
haben die ursprüngliche Namengebung nicht verstanden, haben den Ort
vielleicht selbst nie gesehen. Schon auf der Landkarte von Matthäus
Seutter steht "Fuhlebutter". Nicht die gelegentlich mal schlecht
gewordene Butter war Namen gebend;
die Beschaffenheit des Ortes bestimmte die Kennzeichnung. Zu erwähnen
bleibt noch, dass nach Norden das Gelände abfällt ins Glingetal
und noch fast am alten Weg entspringt einer
der vielen Bäche des Glingetales. Zur anderen Seite, südlich
am Hang, befindet sich die
Quelle des Salweybaches. Der alte Weg nutzte die schmale Wasserscheide
zwischen Lenne und Ruhr. Im letzten Jahrhundert baute ein Rademacher aus
Weuspert ein Haus (2). Ob hier der Familienname vom schon länger
ausgeübten Beruf übernommen wurde? Ein Rademacher reparierte
damals auch die Holzräder. Wenn ein Rad brach, gehörte die auf
die Erde gefallene Ware dem König beziehungsweise seinem Stellvertreter.
Wer war da nicht eilig mit einer Reparatur! Das Haus Rademacher, inzwischen
ausgebaut zu einer bekannten Gastwirtschaft, ist nicht das erste, auch
wohl nicht das einzige Gebäude in Faulebutter gewesen, wie aus alten
Einwohnerlisten ersichtlich ist. Alte Grundmauern sind noch im Gelände
an anderer Stelle zu finden. Es darf vermutet werden, dass auch hier den
Passanten schon früher Quartier, Nahrung und Pferdewechsel geboten
wurde.
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